Gibberelline

Gibberelline
Gib|be|rel|li|ne 〈Pl.〉 Gruppe von Pflanzenwuchsstoffen [nach dem Pilz Gibberella fujikuroi, aus dem sie erstmals isoliert wurden]

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Gibberelline
 
[neulateinisch, nach dem Pilz Gibberella fujikuroi], Singular Gibberellin das, -s, Gruppe natürlicher Wuchsstoffe (Phytohormone), die in allen grünen Pflanzen vorkommen und chemisch aus Diterpenverbindungen mit einem tetracyclischen Ringsystem aus 20 oder 19 C-Atomen als Grundgerüst (Gibberellangerüst), das verschiedene Substituenten enthält, bestehen. Die Biosynthese der Gibberelline erfolgt, ausgehend von Geranylgeranylpyrophosphat, in den Mikrosomen v. a. in wachsendem Gewebe (Spross- und Wurzelmeristem, junge Blätter, unreife Früchte und Samen). Die Gibberelline liegen zum Teil in glykosidischer Bindung oder an Proteine gebunden vor; der Transport erfolgt im Xylem oder Phloem. Die Gibberelline sind gemeinsam mit anderen Wuchs- und Hemmstoffen an verschiedenen Entwicklungs- und Stoffwechselprozessen der Pflanzen beteiligt: Sie fördern bei vielen Pflanzen die Blütenbildung, stimulieren Streckungswachstum, Zellteilung und Fruchtwachstum; Applikation von Gibberellinen kann die Wirkung von Außenfaktoren wie Kälte (Vernalisation) und Licht ersetzen und somit z. B. die Keimruhe brechen; in keimenden Samen induzieren Gibberelline die Biosynthese von α-Amylase u. a. Reservestoffe abbauenden Hydrolasen.
 
Die ersten Gibberelline (»Gibberellin A«) wurden 1938 von japanischen Forschern aus Kulturfiltraten des Pilzes Gibberella fujikuroi, der bei Reis eine Erkrankung mit verstärktem Längenwachstum hervorruft, gewonnen. Die später einzeln isolierten Gibberelline wurden durch Ziffern gekennzeichnet (Gibberelline A1, Gibberelline A2 usw.). Bislang sind mehr als 57 verschiedene Gibberelline bekannt; die größte Bedeutung hat das Gibberellin A3, die Gibberellinsäure, die heute technisch aus Kulturfiltraten von Gibberella fujikuroi gewonnen wird. Verwendung finden Gibberelline in der Mälzerei zur Förderung der Keimung von Braugerste sowie in der Blumengärtnerei zur Steigerung von Blüten-, Stiel- und Blütenblattgröße.

Universal-Lexikon. 2012.

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